DDR Abkürzungen

Abt. Abteilung
AfG Alkoholfreie Getränke
AG Aktiengesellschaft
Betr.-Nr. Betriebs-Indentifikationnummer. Die eigentliche eindeutige Betriebsnummer sind immer die letzten 4 Stellen dieser Zahlenfolge. Bei Betriebszusammenschlüssen wie Kombinatsbildung und ähnlichem konnte diese Nummer trotz unverändert produziertem Produkt umgestellt werden. Die zwei oder vierlstelligen Zahlen vor dieser Nummer verschlüsseln i.d.R. den DDR-Bezirk und Landkreis nach Territorialen Grundschlüssel der DDR.
BHG Bäuerliche Handelsgenossenschaft
BT Betriebsteil
DM Deutsche Mark der Deutschen Notenbank (24. Juli 1948 bis 31. Juli 1964)
DDR Deutsche Demokratische Republik (7. Oktober 1949 bis 3. Oktober 1990)
ELN Erzeugnis- und Leistungs-Nomenklatur
EVP vom Staat fesgelegter Einzelhandelsverkaufspreis oder auch Endverbraucherpreis für Waren
GK Getränkekombinat Zusammenschluss von mehreren Betrieben der Gärungs- und Getränkeindustrie eines Bezirkes (Brauereien, Mälzereien, Mineralwasserfabriken, etc.); das Kombinat war dem Wirtschaftsrat des Bezirkes unterstellt, die einzelnen Betriebe waren dem Kombinat unterstellt; im Oktober 1968 wurde die Bildung von Kombinaten angeordnet; ab 1975 erfolgte die fortschreitende Kombinatsbildung, viele Betriebe wurden zu Betriebsteilen (BT), die Produktion wurde spezialisiert (z.B. VEB Malzbierbrauerei ...), viele Betriebe wurden geschlossen, dienten nur noch als Abfüllbetriebe für andere Brauereien des Kombinats oder stellten nur noch alkoholfreie Getränke her.
HO Einzelhandelsgeschäft der staatlichen Handelsorganisation
HSL-Nr. Handelsschlüssellistennummer, ein Schlüsselnummernsystem für Produkte im Einzelhandel der DDR
KG Kommanditgesellschaft halbstaatliche Betriebe, 1972 wurden alle halbstaatlichen Betriebe (KG) mit mehr als 10 Beschäftigten zwangsenteignet und in VEB umgewandelt
KWU Kommunales Wirtschaftsunternehmen (bis spätestens 1952 in VEB umgewandelt)
LPG Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft. Als Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft wurde der zu Anfang 1952 noch teilweise freiwillige und später durch die Zwangskollektivierung unfreiwillige genossenschaftliche Zusammenschluss von Bauern und deren Produktionsmitteln sowie anderer Beschäftigten zur gemeinschaftlichen Agrarproduktion in der DDR bezeichnet.
M Mark der Deutschen Demokratischen Republik, auch Mark der DDR (1. Januar 1968 bis 30. Juni 1990)
MDN Mark der Deutschen Notenbank (1. August 1964 bis 31. Dezember 1967)
PGH Produktionsgenossenschaft des Handwerks
NL Niederlage
PB Produktionsbereich
PGH Produktionsgenossenschaft des Handwerks. Ab 1952 bestand die Möglichkeit, Produktionsgenossenschaften zu bilden, wobei viele zu einem Beitritt zu einer PGH gezwungen oder genötigt worden sind. Viele Inhaber konnten diesem Druck nicht Stand halten und verließen die DDR bis 1961 in Richtung Westen. Die genossenschaftliche Arbeit bzw. das Zusammenarbeiten in einer PGH sollte effizienter als eine individuelle Produktion sein. Der Zusammenschluss beruhte auf einer gemeinschaftlichen Arbeit innerhalb einer Produktionsgenossenschaft mit dem Ziel, durch den Zusammenschluss ein Gemeineigentum an den Produktionsmitteln zu bilden. 1958 wurden die PGH zunächst von Steuerzahlungen durch die Staatsführung befreit, während die Steuern für das private Handwerk erhöht wurden. Dieses Gesetz entzog dem privaten Handwerk in der DDR zu einem großen Teil den wirtschaftlichen Boden und verursachte eine Beitrittswelle in die PGH. Ab 1962 wurde die Steuerbefreiung für die Genossenschaften auf die ersten zwei Jahre nach Gründung beschränkt. Durch Rationalisierungseffekte, Spezialisierungen und Skalengewinne gelang den PGH in den 1960er Jahren jedoch ein Aufschwung. Die Umsätze entwickelten sich rascher als im privaten Handwerk und die PGH-Mitglieder verdienten überwiegend mehr als gelernte Industriearbeiter, was die Partei- und Staatsorgane auf den Plan rief, die ungerechtfertigte kapitalistische Bereicherungen befürchteten.
PS Produktionsstätte
TGL Technische Güte- und Liefervorschriften. Ein staatlicher Standard der DDR, mit denen sämtliche Produkte, Verfahren und Technologien genormt wurden. Der TGL-Standard galt dabei als Rechtsvorschrift und nicht wie bei den heute gültigen DIN-Normen als Empfehlung.
VdgB Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe
VEB Volkseigener Betrieb
VEB (B) Volkseigener Betrieb, dem Rat des Bezirkes unterstellt (verwendet ab 1963 bis spätestens 1969/70)
VEB (K) Volkseigener Betrieb, dem Rat des Kreises unterstellt (verwendet ab 1952 bis spätestens 1969/70)
VEB (G) Volkseigener Betrieb, dem Rat der Gemeinde unterstellt (verwendet ab 1952 bis 1964)
VEB (Z) zentralgeleiteter VEB
VEB (Ö) örtlichgeleiteter VEB
VEG Volkseigenes Gut
VEG (Z) Volkseigenes Gut (zentral geleitet)
VEP Verbraucherendpreis (Später EVP)
VKSK Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter
VG Vereinigte Getränkebetriebe
VVB Vereinigung Volkseigener Betriebe (Vorläufer der Kombinate)
W.-Nr. Warennummer (bis 1968, wurde durch die 8-stellige Schlüsselnummer entsprechend der Erzeugnis- und Leistungs-Nomenklatur ersetzt)